Wie sicher sind bodengleiche Duschen? - Sichere Abdichtung im Verbund
Ob gefliest oder Duschtasse – die Dichtigkeit einer Dusche hängt von der Abdichtung ab
Badezimmer wurden früher nicht umsonst „Nasszelle“ genannt – schließlich spielt Feuchtigkeit hier eine große Rolle. Um Schäden im Untergrund zu vermeiden, hat die Abdichtung der mit Wasser beanspruchten Flächen damit höchste Priorität und ist ein Muss bei jeder Badkonstruktion im Neubau oder einer Sanierung. Wie Abdichtungen besonders im Duschbereich vorgenommen werden sollten, beschäftigt deswegen auch Hersteller wie das Emsdettener Unternehmen wedi. Von dessen Know-how profitieren auch Fachhandwerker, Planer und Endkunden.
Versicherungsfrage vor Gericht
Welche Bedeutung das Thema Abdichtung in Nassräumen besitzt, zeigt auch ein Gerichtsurteil Anfang 2017 – noch heute führt dieses zu Verunsicherungen im Markt. „Viele unserer Kunden haben uns gefragt, ob geflieste Duschen im Vergleich zu Duschtassen ein Risiko darstellen“, berichtet Christian Gast, Leiter der Anwendungstechnik bei wedi. „Das können wir klar verneinen. Alle Duschbereiche sind vorschriftsmäßig und fachgerecht abzudichten – egal, ob es sich um einen gefliesten Duschbereich handelt oder um eine oberflächenfertige Duschtasse.“
Der besagte Fall behandelt einen Wasserschaden, der in der Herrendusche eines Fitnessstudios aufgetreten war. Die Besitzerin klagte den Schaden bei der Gebäudeversicherung ein, die auch eine Leitungswasserversicherung beinhaltet. Vor Gericht wurde nicht die Frage behandelt, wie der Wasserschaden zustande gekommen war, sondern ob in dem vorliegenden Schadensfall die abgeschlossene Gebäudeversicherung der Klägerin den Schaden übernehmen muss.
Die Klage wurde mit der Begründung abgelehnt, dass das Wasser nicht aus fest verlegten Zu- und Ableitungsrohren der Wasserversorgung oder aus sonstigen, fest mit dem Rohrsystem verbundenen Einrichtungen bestimmungswidrig ausgetreten war. Dies hätte den Fall zu einem der Leitungswasserversicherung gemacht. Das Wasser sei stattdessen, wie bei der Leckortung festgestellt, durch Fliesenfugen bzw. Risse in den Fliesen ins Mauerwerk gelangt, so die Begründung des Gerichts. „Diese Erläuterung ist für mich nicht schlüssig“, so wedi-Experte Christian Gast. „Geflieste Flächen selbst gelten ja grundsätzlich als nicht wasserdicht, deshalb muss unter Fliesen eine Verbundabdichtung ausgeführt werden. Diese scheint im vorliegenden Fall nicht gemacht worden oder schadhaft zu sein. Ich schließe aus dieser Aussage, dass die wirkliche Schadensursache nicht detailliert untersucht wurde. Gleichzeitig führte aber genau diese Aussage zu Verunsicherungen im Markt, weil einige sie so interpretiert haben, dass bei gefliesten Duschböden die Versicherung nicht greife – ein fataler Trugschluss!“
Tatsächlich trifft das Urteil aber keine Aussage darüber, welches Oberflächenmaterial bei Duschen besser oder geeigneter ist, um einen Wasserschaden abzuwenden – auch nicht darüber, dass Versicherungen bei befliesten Duschplätzen nicht leisten. Stattdessen sind Duschtassen und geflieste Duschböden in Kombination mit einem Duschboard als gleichwertig anzusehen: „Beide Lösungen gelten als fest mit dem Rohrsystem verbunden, sind wasserdicht und müssen im Randbereich an eine fachgerechte Verbundabdichtung der Wände und des Bodens vor der Dusche angeschlossen werden. Damit sind diese Duschplätze auch durch die Versicherung abgedeckt“, so Gast.
Zu 100 Prozent dicht – Fliese oder Duschwanne
Mit Wasser beanspruchte Bereiche sind mit einer Abdichtung im Verbund auszuführen, wie es die Vorschriften zur Abdichtung, beispielsweise die DIN 18534, vorschreibt. Eine Verbundabdichtung beinhaltet Dichtmanschetten für Durchdringungen, Dichtbänder und Dichtecken. Dabei ist es unerheblich, welche Konstruktion für die Dusche verwendet wird: Sie muss an die erforderliche Abdichtung der Wand- und Bodenflächen fachgerecht angeschlossen werden. Denn technisch gesehen sind, nach der im Urteil festgehaltenen Definition, verschiedene Systeme fest mit dem Rohrsystem verbundene Einrichtungen: eine bodengleiche Dusche mit Fliesen, wie sie zurzeit im Trend sind, genauso wie eine Duschtasse. Doch unabhängig davon, für welchen Hersteller und welche Konstruktion sich der Kunde entscheidet, bei der Abdichtung einer Dusche müssen immer die Anforderungen gemäß DIN 18534 – Abdichtung von Innenräumen – erfüllt werden.
Herausforderung auf der Baustelle: Gewerke koordinieren
„Im Vergleich zu einer bodengleichen Dusche, die mit dem wedi-System errichtet wurde, muss beim Einbau einer Duschtasse in der Regel mehr koordiniert werden“, weiß Christian Gast. Zum einen gebe es meist unterschiedliche Hersteller der verschiedenen Bauelemente, zum anderen seien bei der Einbringung mit dem Installateur und dem Fliesenleger mindestens zwei Gewerke involviert, die nacheinander für den Duschplatz zuständig sind, unterschiedliche Vorarbeiten benötigen und verschiedene Verarbeitungszeiten berücksichtigen müssen. Sind hier Teile nicht optimal aufeinander abgestimmt, hat dies Auswirkungen auf die Einbauzeit und die Dichtigkeit der Dusche. „Mit wedi bekommt man alles aus einer Hand: die Unterkonstruktion, Bauelemente für die Duschwände, Abdichtungen und Kleber und auf Wunsch auch die passende Designoberfläche, falls man auf Fliesen verzichten möchte. Alles ist optimal aufeinander abgestimmt und leicht zu handhaben. Aus diesem Grund kann der Fliesenleger den größten Teil des Einbaus übernehmen“, erläutert Gast. Auch Ablauf und Gefälle sind bereits in den wedi Duschsystemen integriert. „Das schließt Undichtigkeiten aufgrund nicht zusammenpassender Einzelteile aus. Die Frage, wer für den Anschluss der Abdichtung an die Duschtasse verantwortlich ist und damit für spätere etwaige Schadensfälle, entfällt“, so Gast. Alle wedi-Bauelemente werden montagefertig geliefert und können zudem bei Bedarf vor Ort leicht angepasst und zugeschnitten werden.
15-jährige Sicherheitsgarantie für Bauherren und Fachhandwerker
Das Unternehmen wedi gewährt eine 15-jährige Garantie für die von einem zertifizierten wedi Fachbetrieb verbauten Duschelemente im wedi System, und zwar auf deren 100-prozentige Wasserdichtigkeit. Um diese Garantie gewähren zu können, hat wedi inzwischen rund 300 Handwerker in Deutschland geschult und zertifiziert. Zudem werden jährlich etwa 300 Kundenveranstaltungen durchgeführt, die das Wissen für eine sichere Montage vermitteln.
Schnell und sicher abdichten mit wedi
Als zusätzlicher Vorteil der wedi Systemlösungen ist die Schnelligkeit der Montage auf der Baustelle zu bewerten, wie das Beispiel einer freistehende Duschtrennwand am Duschplatz zeigt. Im Vergleich zu Trennwänden aus Stein oder Porenbeton sparen wedi Bauplatten mehrere Tage Zeit ein: Der Verarbeiter hantiert mit weniger Material und Werkzeug und benötigt weniger Arbeitsschritte. Da die wedi Bauplatte bereits eine zugelassene Abdichtung ist, beträgt die reine Verarbeitungszeit bei einer Wandgröße 120 x 200 cm lediglich 30 Minuten und damit fast 3,5 Stunden weniger als bei Mauerwerk. Bereits am nächsten Tag ist die wedi Bauplatte verfliesbar, das Mauerwerk aufgrund der Trocknungszeiten dagegen erst nach frühestens fünf Tagen. Eine gesonderte Abdichtung kann komplett entfallen. Auch eine gewünschte Nische verlängert die Montagezeit nicht, da sie bei wedi bereits in der Sanwell Wand integriert ist.
Fazit
„Fliesenbeläge und Fugen stellen keine Abdichtung dar und können damit auch nicht zu einem Feuchtigkeitsschaden führen. Erst in Verbindung mit einer fachgerechten Abdichtung im Verbund entsteht eine wasserdichte Lösung. Duschtassen und wasserdichte Duschboards können in Bezug auf die Leitungswasserversicherung als gleichwertig angesehen werden. Beides sind industriel vorgefertigte Systeme, die auf gleiche Weise mit dem Rohrsystem verbunden werden“, resümiert Christian Gast. Lösungen aus einer Hand wie sie Systemanbieter wedi im Portfolio hat, vereinfachen dabei die Montage und sorgen für eine absolute Dichtigkeit.