Wie entstehen eigentlich neue, innovative Produkte?
Unsere beiden Interviewpartner haben darauf eine klare Antwort: sie entstehen gemeinsam. Vanessa Beer (Produktmanagerin) und Jens Altepost (Bereichsleiter Entwicklung) im Gespräch über ihre Aufgaben, ihre Vorgehensweise beim neuen Produkt Fundo Flex und einen weitverbreiteten Irrtum.
Gehen wir gleich mittenhinein ins Thema: Wie entsteht eigentlich ein neues, innovatives Produkt?
Vanessa Beer: Kurz gesagt entstehen Produkte im Zusammenspiel. Im Prinzip sind fast alle Abteilungen im Unternehmen beteiligt: Bei uns im Produktmanagement werden die Ideen für neue Produkte in der Regel zuerst platziert. Wir übernehmen dann eine erste grobe Bewertung der Ideen und prüfen, ob diese zur Unternehmensstrategie passen. Danach kommen die technischen Experten aus der Entwicklung und der Anwendungstechnik ins Spiel – und je nach Produkt der Einkauf. Richtung Produktion spielen die Kollegen von der Qualitätssicherung eine wichtige Rolle, auch die Arbeitsvorbereitung und natürlich die eigentliche Produktion. Die Einführung in den Markt übernimmt abschließend das Marketing, das ein internationales Vermarktungspaket für alle Ländergesellschaften und Vertriebseinheiten entwickelt.
Jens Altepost: Viele denken, es gibt doch die Entwicklungsabteilung, da müssten die ganzen Ideen herkommen. Das ist ein weitverbreiteter Irrtum, denn wir sind nur ein Teil des Prozesses. Das enge Zusammenwirken aller Abteilungen ist entscheidend. Nur dann funktioniert der Weg von der Idee bis hin zum innovativen Produkt.
Ein gutes Team hat aber doch klare Rollenverteilungen?
Jens Altepost: Richtig, natürlich hat in diesem Prozess jeder seine Rolle. Mein Team kommt beispielsweise ins Spiel, wenn das Produktmanagement schon eine erste Bewertung vorgenommen hat. Wir müssen dann ‚Butter bei die Fische‘ geben, also die Machbarkeit prüfen. Wie lässt sich die Idee umsetzen? Können wir das Produkt bei uns produzieren?
Vanessa Beer: Das greift alles ineinander. Sobald eine Idee vom Neuprodukte-Gremium grünes Licht bekommt, stellen wir ein Projektteam mit Mitarbeitenden aus allen relevanten Abteilungen zusammen und es geht gemeinsam an die Umsetzung. Hierfür gibt es einen klaren Prozess, den wir im Projektteam gemeinsam abarbeiten.
Wie lief das beim Neuprodukt Fundo Flex konkret ab?
Vanessa Beer: Zunächst einmal haben wir unser Ohr immer nah am Markt. Aus verschiedenen Ländern kam der Bedarf nach einer neuen Rinnenlösung, die wir aufgenommen haben. Und auch generell geht der Markttrend in Richtung schmalerer und flexibel kürzbarer Rinnenlösungen. Auf dieser Basis sind wir in die Entwicklung gegangen.
Jens Altepost: Genau, die Nachfrage im Markt war da– doch wir mussten eine Lösung finden, die gut ins wedi System hineinpasst. Und sie sollte etwas Außergewöhnliches bieten. Das haben wir geschafft: Fundo Flex hat als erstes wedi Produkt das BSFZ-Siegel bekommen (Bundesministerium für Bildung und Forschung). Damit werden Produkte von Unternehmen ausgezeichnet und gefördert, die hoch innovativ und vorausschauend sind. Ein klarer Beleg für unsere Innovationskompetenz.
Von der Baustelle inspiriert, mit Innovation umgesetzt: Fundo Flex
Wichtig ist uns immer, dass unsere Produkte wirklich praxisnah und einfach anzuwenden sind. Deshalb setzen wir uns frühzeitig mit der Anwendungstechnik und der Qualitätssicherung zusammen und testen den Prototypen mit einer FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse). Dabei schauen wir genau, welche Herausforderungen unseren Kunden bei der Anwendung des Produktes in der Praxis begegnen können. Die Anwendungstechnik repräsentiert in diesem Fall die Anwender. Denn unsere Anwendungstechniker sind täglich mit Kunden auf der Baustelle unterwegs und unterstützen vor Ort
Rückmeldungen aus der Praxis: Der Schlüssel zu smarten Produktlösungen
Was ist daran so wichtig?
Jens Altepost: Naja, wenn man etwas im Labor und am Schreibtisch entwickelt, funktioniert das vielleicht ganz toll. Doch auf der Baustelle ist es dann manchmal etwas anderes. Für uns ist es extrem wertvoll, wenn wir dazu frühzeitig Rückmeldungen bekommen. Zum Beispiel: „Gute Sache, aber es wäre cleverer, wenn man das so und so macht.“ Oder: „Hier müsste noch ein Bauschutzdeckel drauf, sonst fällt dir der Mörtel rein.“
Vanessa Beer: Wie gesagt, das Zusammenspiel zählt. Ein wirklich smartes Produkt wie Fundo Flex benötigt eine starke Zusammenarbeit und Input aus allen relevanten Abteilungen.
Das Zusammenspiel zähltFortschrittliche Testmethoden, ein engagiertes Team: Jedes neue Produkt und jede Verbesserung soll den Anforderungen unserer Kunden gerecht werden und unsere Position als Marktführer stärken.